von innen

Alles darf – nichts muss sein

Ich sag euch was liebe Leute – es reicht!

Genug mit dem Gejammer – aber auch genug mit dem Liebschauen. Wo sind die Menschen, die weder das eine, noch das andere bedienen, um nicht zu viel aufzufallen und doch wagen, eine persönliche Haltung zu haben?

Mach ich die Zeitung auf – oder klick online drauf – kann mir ganz übel werden von all den Szenarien die da kreiert werden. Eine Schlagzeile boxt die andere härter in die Visage. Dafür lese ich doch keine Zeitung! Ich brauch nur rausgehen, wenn ich sehen will wie die Menschen miteinander umgehen bzw sich aneinander vergehen. Wenn ich das will – kann ich es überall finden. Aber über die Anderen – die Fremden – die Unbekannten – lässt es sich bequemer richten, als bei uns selbst anzufangen. Unsere Politiker, die lange wegschauen bevor sie hinschauen – klar doch: aber nur beim Anderen. Ich mag damit nicht auf die Politiker fokussieren, denn dieses Phänomen wird auch in anderen Bereichen gerne bedient.  Was machst du – frag ich dich?

Wir hungern nach Freiheit und Selbstgestaltung und nutzen unsere Möglichkeit zur Meinungsäußerung meist nur, um Kritik am Aussen zu bringen. Ja, das kann ich auch gut. Aber was macht das besser? Macht es überhaupt irgendetwas besser? Und die Liebschauer will ich damit ebenso wenig bestätigen, denn lieb schauen und den Bösschauer beäugeln hilft genauso wenig.

Wenn Sie sich in einer bestimmten Weise verhalten müssen, um nur ja nicht so zu sein, wie jemand, den Sie nicht mögen, dann sind Sie in der Falle. Sie haben Ihre Freiheit begrenzt auf Kosten Ihrer Ganzheit. Wenn Sie nicht faul sein können, sind Sie nicht frei. Können Sie nicht wütend sein, wenn etwas Empörendes geschieht, sind Sie nicht frei.“ Debbie Ford

Trau dich doch auch mal bös zu schauen ohne das Liebsein zu vernachlässigen. Mehr ehrliche Gesichtsausdrücke bitte! Schau bloß von Zeit zu Zeit in den Spiegel und frag dich: Bin das ich – dieses Gesicht das mich da ansieht? Oder ist es, zum Beispiel mein Vater, der mir grimmig entgegenblickt, weil er sich ein anderes Leben für mich gewünscht hätte. Oder ist es die Wütende in mir, die eigentlich zur Uni gehen wollte aber die Firma übernehmen musste.
Musste ich oder dachte ich, ich muss. Schau dich an und frag dich: Was bin ich? Wer bin ich und was kann ich tun? Frag dich das in dich hinein, statt deine Unzufriedenheit an der Situation im Aussen abzuwälzen.

„Bestimmte Situationen oder menschliche Begegnungen wiederholen sich so lange, bis wir uns endlich des eigenen Anteils daran bewusst werden.“ Ruediger Dahlke

Klar – wenn du Unwetter hasst und in diesem Moment gerade ein solches über deinem Kopf herunter geht, hilft es nicht viel, dir einzureden: ein Gewitter ist schön. Aber vielleicht kannst du finden warum du es hasst und lernst dich dabei neu kennen – und dann bemerkst du etwas, das du sonst gar nicht erkannt hättest. Und wenn du sagst – ne – Selbstreflexionsmist, sowas interessiert mich nicht, dann darfst du auch einfach Gewitter doof finden und warten bis es vorbei ist, denn irgendwann ists vorbei und dann scheint wieder die Sonne.

Es ist ganz normal, dass wir alle was anderes gut finden und das dürfen wir. Es ist auch ganz augenscheinlich, dass viele Dinge passieren die uns schon lang genug und nicht mehr dienlich sind, sondern uns sogar kleiner machen und weiter im Hamsterrad laufen lassen. Aber wenn wir auf das Tun des Anderen warten – damit es uns besser geht, haben wir nichts dazu gelernt und wird sich nur temporär was ändern. Denn dann kann jeder einzelne nur mit einem Gegenüber auskommen, das das Gleiche gut und schlecht findet.

Nehmen wir selbst unser Leben in die Hand und tun dort, wo wir schon tun können, etwas für uns und unser direktes Umfeld. Verwenden wir unsere Werkzeuge dafür. Und hoffentlich dann nicht gegen jemanden sondern für jemanden und auch für uns selbst.

One comment

  1. Wunderbar !!
    Fühle immense Freude über Deine tiefen Worte und Inspirationen !!
    Danke schön!!

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